Janssen-Gedächtnis-Ausstellung
"Ins Auge gefaßt"
Graphiken – Bücher – Plakate (vielfach
signiert)
Neben einigen Graphiken überrascht die Ausstellung
mit selten angebotenen Büchern, vor allem der 60-er Jahre, davon
sind einige handsigniert. Sie zeigen den Künstler Horst
Janssen auch als eifrigen Schreiber von Reden, Selbst-Betrachtungen,
Essays, Würdigungen und Polemiken und als Freund, so in den Briefen
von und an Joachim Fest. Einige (heute seltene, handsignierte) Plakate
belegen seinen künstlerischen Werdegang, seine oft abrupten Wandlungen
und Vielfalt und weite Verbreitung seines Werkes.
Die Arbeiten von Horst Janssen zeichnen sich
durch ein Zusammenspiel von Tradition und Experimentierfreude aus. Er
schuf unbeirrt in radikaler Abgrenzung zu den abstrakt und streng gegenständlich
arbeitenden Zeitgenossen ein immenses Werk – es umfasst tausende
Zeichnungen, Radierungen, Aquarelle, Holzschnitte, Lithographien und Monotypien.
Die Werke bleiben stets dem Gegenstand verhaftet, sie wirken durch (verzerrte)
Figürlichkeit und sorgsames Arrangement aus Realität und Phantasie
umso eindringlicher und unmittelbarer.
Zur Künstlerseite: Horst
Janssen
Janssens Stilsprache enthält Elemente der Neuen
Sachlichkeit und des ‚Phantastischen Realismus‘ der Wiener.
Immer bleibt er der Zeichner, auch als Radierer ebenso in seinen Aquarellen.
Denn Zeichnen war für ihn keine vorbereitende Übung, sondern
das Werk an sich (vgl. J. Fest). So gelang es Janssen, seinen Strich zu
einer außergewöhnlichen Meisterschaft zu führen, die ihm
schon in jungen Jahren zahlreiche überregionale Ausstellungen brachte,
.u.a. in der Galerie Brockstedt (Nachbar in Hamburg), 1965 seinen Durchbruch
mit der Kestner-Ausstellung und 1968 dem ersten Preis der Biennale in
Venedig. Vorausgegangen war 1964 der Kunstpreis der Stadt Darmstadt, es
folgten 1975 der „Schillerpreis der Stadt Mannheim“. 1992 verlieh
ihm Oldenburg – die Stadt seiner Kindheit und Jugend – die Ehrenbürgerwürde.
1995 starb Horst Janssen in Hamburg. Posthum ehrte die Hamburger
Kunsthalle Janssen mit einem eigenen Kabinett, 2000 eröffnete das
umfangreiche Horst-Janssen-Museum
in Oldenburg.
Sie finden die Horst Janssen-Ausstellung
vom 27. Juni bis 15. August 2021
in:
88677 Markdorf
Poststraße 7 (Ausstellungsraum)
Geöffnet: Donnerstag + Samstag 10-12 Uhr und
nach Vereinbarung
Kontakt: Tel.(07544) 75 39 580
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